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Internationale Fachtagung zum Pilgern als moderne sozialpädagogische Maßnahme

Seit mehreren Jahren werden europaweit Modellprojekte entwickelt, die die Chancen der historischen Tradition des Pilgerns für eine moderne Soziale Arbeit ausloten und Menschen mit auf den Weg nehmen, die an sich oder der Gesellschaft verzweifelt sind, denen Arbeitslosigkeit, Armut oder Gefängnis drohen.

Das von der FHD gemeinsam mit der Sächsischen Jugendstiftung entwickelte Projekt “Between Ages: Network for young offenders and NEET” (Erasmus+) mit Partnern in Belgien, Frankreich, Italien und Deutschland trägt die Erfahrungen dieser Initiativen zusammen und erarbeitet theoretische Hintergründe. Auf der ersten internationalen Tagung am 15. September 2016 im Bischof-Benno-Haus bei Bautzen wurden die bisherigen Erfahrungen gemeinsam mit Gästen aus der Schweiz, Holland und Deutschland diskutiert.

In seinem Eröffnungswort betonte der Rektor der FHD, Dr. h. c. Rolf Pfrengle die Bedeutung der Weiterentwicklung und Professionalisierung sozialpädagogischer Methoden gerade in Bezug auf Zielgruppen, die von pädagogischen Maßnahmen bisher nur schwierig erreicht werden. Das Bildungszentrum „Bischof Benno Haus“ in Schmochtitz bei Bautzen ist als Herberge für verschiedene sozialpädagogische Projekte in Sachsen Teil des Projektes. Rektor des Bischof Benno Hauses, Dr. Peter-Paul Straube betonte die Bedeutung der Begegnungen zwischen benachteiligten Jugendlichen und den meist an pädagogischen und sozialen Fragen interessierten anderen Gästen seines Hauses.

Für alle Projekte des sozialpädagogischen Pilgerns ist zentral, dass sie zwar an religiöse Wege wie den Jakobsweg in Sachsen anknüpfen und die straffälligen und benachteiligten Jugendlichen damit aus ihrem bisherigen sozialen Kontext herausholen, jedoch einen sozialpädagogischen und keinen religiösen Anspruch haben. Vorgestellt wurden Projekte aus Frankreich und Belgien, bei denen - begleitet von einem sozialpädagogischen Träger - jeweils ein straffälliger Jugendlicher und ein ehrenamtlicher Begleiter drei Monate auf dem Jacobsweg nach Santiago de Compostella wandern. In Sachsen wird ein einwöchiger Weg in Form eines sozialen Trainingskurses als richterliche Weisung verordnet und u.a. durch die Jugendämter in Dresden, Bautzen und Görlitz betreut. Während bei dem langen Weg nur das monotone Gehen als Grundlage für Reflexion und Entwicklung der Jugendlichen dient, sind im sächsischen Modell auch Trainingseinheiten und Arbeitseinsätze mit vorgesehen. Erste Analysen deuten darauf hin, dass ein sozialpädagogischer Weg etwa im Vergleich zum Jugendarrest eine erfolgreiche und auf Dauer auch kostensparende Alternative sein kann. Ebenfalls vorgestellt wurden zwei Projekte der Stiftung Juvente in Mainz, die das Pilgern als Maßnahme zur Abschätzung von Folgebedarfen in der Jugendbetreuung und insbesondere auch als Projekt für Schulverweigerer einsetzt.

Im abschließenden Hauptvortrag erläuterte Frau Prof. Yvonne Knospe (FHD) wesentliche Aspekte der ressourcenorientierten Arbeit. Gerade das zunächst einfache Gehen knüpft an einer Ressource an, „die fast jeder mitbringt“ und schaffe so Erfolgserlebnisse, die dem vielfach von Misserfolgserfahrungen geprägten Leben der betroffenen Jugendlichen eine neue Wendung geben können.

Das Projekt “Between Ages: Network for young offenders and NEET” wurde im Oktober 2015 begonnen und läuft noch weitere zwei Jahre. Im Oktober 2018 werden die Gesamtergebnisse in Brüssel vorgestellt. Ziel ist unter anderem der Aufbau eines internationalen Netzwerkes aller Einrichtungen, die das Pilgern als eine sozialpädagogische Maßnahme einsetzen.

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